Unna 3: Erfolgreicher Start in die Saison

Unna 3 stieg heute in die neue Saison ein und holte sich zum Auftakt in Werl einen Sieg (5,5-2,5) gegen Werl-Wickede 2. In diesem Mannschaftskampf, in dem gleich fünf Nachwuchsspieler des SV Unna dabei waren, war ein bisschen von allem dabei. Während Daniel Winkler an Brett 5 noch die letzten 3 Minuten wartete bis er zum kampflosen Sieger erklärt werden würde, verlor Elias Krüger an Brett 7 seine Partie, nachdem er die Matt-Drohung seines Gegners übersah. Es war wirklich sehr schade, denn zu diesem Zeitpunkt war die Partie noch in etwa ausgeglichen und Elias stand vor wenigen Zügen noch mit einem Mehrbauern und mit Dame und Turm auf der siebte Reihe. Bereits nach einer halben Stunde stand es also schon 1-1.

Zu diesem Zeitpunkt sah es für Dario Schulze-Ardey an Brett 6 und Fabian Sinn an Brett 8 noch ganz gut aus. Nur musste Fabians Uhr gewechselt werden. Sie zeigte weiterhin 1h40min für beide Spieler und es lag nicht daran, dass diese nicht gestartet wurde, nein, sie war schlicht defekt. Nachdem die Aufregung mit der Uhr runtergekommen war und noch einige Zügen gespielt wurden, musste Fabian feststellen, dass die Stellung auf dem Brett nach der Reti Eröffnung seines Gegners nicht zu seinem Vorteil sei. Er hat zwar das Materialgleichgewicht halten können aber auf Kosten seiner Bauernstruktur und der Königssicherheit. Dario seinerseits hatte nach einer spanischen Eröffnung zwar einen Zentrumsbauern weniger, dafür aber die bessere Entwicklung. Alles war wortwörtlich offen und es drohte eine taktische Schlacht. So kam es auch, und Dario lag nach dieser Schlacht eine Leichtfigur dahinter. Diesen Nachteil konnte er in seiner Stellung nicht wieder gut machen. Der Gegner baute seinen materiellem Vorsprung weiter mit taktischem Geschick aus, und Dario sollte – nach einer Stunde tapferem Kampf bis zum bitteren Ende – verlieren. Bei Fabian wurde die Stellung erstmal noch heikler. Die offene Königstellung hatte der Gegner sofort mit Läufer und Dame belagert. Doch Fabian konnte nach und nach – mit viel Geduld und noch mehr Windungen – alle Drohungen seines Gegners kontern, seine schlecht platzierte Figuren tauschen und plötzlich war er es, der die gegnerische Stellung mit beiden Türme und die Dame bedrohte. In dieser neuen Situation hat er das Spiel nicht mehr aus der Hand gegeben, er hatte die aktiveren Türme im Turmendspiel, zwischen Mattdrohungen und bauernsammeln baute er seinen Vorsprung aus. Sein Gegner sah nach 1h40min keinen Ausweg mehr und gab auf. Nun stand es also 2-2 im Mannschaftskampf und die ersten vier Bretter waren noch voll im Mittelspiel.

Bei Thomas Rumpf an Brett 1, Elias Le an Brett 2 und Joachim Seibert an Brett 4 waren die Partien sehr lange Zeit relativ ausgeglichen. Nur für Sebastian Sinn an Brett 3 waren die Aussichten klar positiv, er hatte sich schon in der Eröffnung dank Gabel mit Schachgebot einen Läufer vom Gegner sichern können. Der Gegner spielte aber strategisch richtig und hielt sehr lange Zeit das Spiel geschlossen, so dass Sebastians Vorteil zunächst nicht zur Geltung kam. Die aktivste Partie hatte hingegen Elias. Wie bereits Dario hatte er früh einen Bauern gegeben und hatte dafür aber eine aktive Stellung bekommen. Dieses Plus an Aktivität hat er gekonnt bis zum Schluss behalten, mit Dame und Läufer in Richtung des gegnerischen Königs und seiner Bauernstruktur sowie mit dem Turm auf der siebten Reihe hatte der Gegner nicht mehr so viele Züge zur Auswahl. Doch trotz druckvoller Stellung sah Elias keinen Weg den Sieg zu erzwingen, so bot er Remis an, was sein weitaus erfahrenerer Gegner, trotz Mehrbauern, annahm. Neuer Stand also 2,5-2,5. Nach Elias Erfolg hellte es in Sebastians Partie auch langsam immer mehr auf. Der Gegner konnte Sebastians Manövern und den damit verbundenen Drohungen allmählig nicht mehr standhalten. Die sehr geschlossene Stellung wurde von Sebastian geknackt, und es dauerte fortan nur noch wenige Züge, bis der Gegner aufgab. Mit diesem Sieg führte nun Unna3 mit 3,5-2,5 und gab diese Führung nicht mehr ab.

Der Nächste, der den gegnerischen Knoten platzen ließ, war Joachim Seibert. Nachdem er mit wenig Raum aus der Eröffnung kam und dadurch ein paar nicht optimal postierte Figuren hatte, schaffte er es  mit der notwendigen Ruhe ganz langsam aber sicher, sich aus dieser Enge zu befreien. Als er die Dame endlich, nach über zwei Stunden Spiel, zum Angriff auf die a-Linie schalten konnte wurde, es für den Gegner schwierig. Von da an drückte Joachims Dame auf das Zentrum und auf die Grundlinie zugleich. Nach etwa 30 min und einigen Zügen weiter hatte Joachim zwei Bauern Vorsprung am Damenflügel, deren Vormarsch trotz einiger Versuche seines Gegners nicht mehr zu stoppen war. Joachims Gegner gab auf, wenige Züge vor der unvermeidlichen Promotion. Von nun an hatte Unna3 mit 4,5-2,5 den Mannschaftssieg sicher und konnte gelassen schauen, wie Thomas seine Partie beenden würde. Thomas hatte sich schon im Mittelspiel einen Freibauern auf der a-Linie erarbeitet, und dieser war zum Zeitpunkt von Joachims Sieg noch der Dreh- und Angelpunkt der Partie. Mit zwei Springern gegen Läufer und Springer war es eine schwierige Angelegenheit, den Freibauern in seiner Vorwärtsbewegung zu helfen. Nach der ganzen Arbeit hatten sich alle gegnerischen Figuren, inklusive dem König  am Damenflügel um Thomas Freibauer versammelt, und sodann war der Zeitpunkt endlich gekommen den letzten Angriff am Königsflügel zu starten . Die drei gegnerischen Bauer konnten dort ohne wirkungsvolle Verteidigung nicht halten und die Aussichten von Thomas mit drei verbunden Bauern am Königsflügel wurden dabei innerhalb weniger Züge sehr positiv. Thomas Gegner gab schließlich um 18.10Uhr auf und Unna3 konnte sich auf einen sehr gelungenen Saisonstart freuen, mit einem 5,5-2,5 Sieg.

Bravo an die Mannschaft!

 

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