Denkt man an Königsbronn, fällt einem sofort Georg Elser ein. Der Mann, der als Widerstandskämpfer 1939 im Münchener Bürgerbräukeller das Bombenattentat auf Hitler plante und in Königsbronn gelebt hatte. Ist es da ein Wunder, dass die Gegner aus Königsbronn mit aller Kraft Widerstand gegen Unna leisteten?!
Bemerkenswert waren die Anfänge der Partien. Ich selbst hatte schon Schwierigkeiten, die Züge der vier Partien noch einigermaßen mitzuverfolgen, weil die Züge sehr schnell ausgeführt wurden. Trotz 45 Minuten Bedenkzeit und 15 Sekunden Bonus pro Zug waren an den ersten drei Brettern schon ca. 15 Züge ausgeführt, und alle Spieler hatten immer noch 45 Minuten Bedenkzeit. Ich überlegte schon, ob es hier ein Missverständnis gab, und die Spieler vielleicht dachten, es handele sich um ein Blitzturnier ? Lediglich Elias von der Brelie am vierten Brett ließ sich etwas mehr Zeit zum Nachdenken, womit er sich im weiteren Verlauf auch mit klaren Vorteilen selbst belohnte.
Leider musste ich zu diesem Zeitpunkt ein paar Minuten weg, in der ich die Partien nicht beobachten konnte. Eine kleine Sorge beschlich mich, dass die Partien in der Zwischenzeit schon beendet sein könnten, bis ich zurück käme…
Beim Wiedereintreffen war tatsächlich schon die Partie von Dariusz Dziuk beendet. Hierbei hatte Dariusz am Anfang durch sein schnelles Spiel schon schlechter gestanden und Glück gehabt, dass sein Gegner Dariusz Fehler nicht konsequent ausgenutzt hatte und selbst einen Fehler in besserer Stellung gemacht hatte, wodurch er einen Turm verlor und Dariusz letztendlich gewann. Auch Elias stand zwischenzeitlich erheblich besser und hatte sogar zwei Läufer mehr als sein Gegner. Und auch Naomi Kagayaku hatte mit ihrer Gegnerin wenig Schwierigkeiten. Am Spitzenbrett behauptete sich auch Martin Muhr recht erfolgreich, so dass ein Sieg des Unnaer Teams nicht unwahrscheinlich war. Tatsächlich gewann dann Naomi. Doch fast gleichzeitig hatte Elias aufgegeben. Was war passiert?
Nach 28. Ta8+ gab Elias auf. Er hatte zwar gesehen, dass er seine Läufer nach und nach noch zur Grundlinie hätte ziehen können, vermutete aber dann trotzdem Matt zu sein. Ihm war aber entgangen, dass nach Ld8 gleichzeitig ein Abzugsschach entstanden wäre! Damit hätte er das Matt verhindern und seinen grandiosen Angriff fortsetzen können! Schade schade! Denn so stand es statt 3:0 plötzlich nur noch 2:1. Nun aber verließ auch Martin sein Glück und Können. Aus einer Remis, verdächtigen Stellung geriet er plötzlich ins Hintertreffen und verlor nach langem Kampf doch noch seine Partie. Aber gekämpft wie ein Löwe hatte er trotzdem, auch wenn es am Schluss nach 81 Zügen (!) doch nicht gereicht hatte (ob ich jetzt von Martin wieder einen netten Kommentar bekomme??)
So endete der Mannschaftskampf 2:2 und Unna wartet weiterhin auf den ersten Sieg von eine der vier Mannschaften bei der DSOL. Morgen Abend sind ja wieder zwei Mannschaften am Start… Vielleicht dann???
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo,
schöner Bericht. Ich bin der MF aus Königsbronn und habe den Wettkampf auch verfolgt. So macht Schach Spaß und vor allen den “jungen”kann wirkliche Wettkampfatmosphäre geboten werden. Euch noch viel Erfolg in der weiteren Saison
Lieber Ulrich, vom Gegner noch nachträglich für einen Bericht gelobt zu werden, ist natürlich eine besondere Ehre! Auch Euch noch viel Spaß und gute Erfahrungen für Eure Jugend!