Gestern, am Dienstag ging es für die zweite Mannschaft gegen den Favoriten (zumindest laut Liga-Orakel) Hamburger SK VI. Für echte Hamburger ist die Begrüßung „Hummel Hummel“ durchaus normal, und der Gegrüßte antwortet mit „Mors Mors“. So auch gestern Abend im Chat geschehen.
Leider hatten wir noch in den letzten zwei Tagen zwei Absagen., so dass dann Alechander Konrad und Joachim Seibert kurzfristig einspringen mussten. War es möglich, die Hamburger zu besiegen? Alechander hatte zuletzt einen sichtbaren Formanstieg und für Joachim sprach die deutlich höhere DWZ gegenüber seinem Gegner. Wenn dann noch Aljoscha Baßenhoff oder Axel Franck ein Remis beisteuern könnten, wäre ein Sieg doch durchaus im Bereich des Möglichen gewesen.
Aber wie es so oft im Leben ist, es kam ganz anders. Ziemlich bald geriet Alechander mit Weiß in Nachteil. Der Gegner nutzte seine Stellungsvorteile konsequent, so dass Alechander aufgeben musste. Auch Joachim kam mit seinem Gegner nicht zurecht. So stand es leider schon 2:0 für Hamburg. Joachim war hinterher ziemlich unglücklich über sein Spiel und bekannte freimütig, dass er so schlecht gespielt habe, wie lange schon nicht mehr. Nunja, kann ja jedem mal passieren…
Bei Axel sah es zu diesem Zeitpunkt allerdings schon sehr erfreulich aus. Einen Freibauern schon bis auf zwei Züge zur Dame heran, verlangte dem Gegner eine Konzentration auf diesen Punkt ab, um den Einzug zur Dame zu verhindern. Doch diesen Freiraum konnte Axel dafür an anderer Stelle nutzen, um den nächsten Bauern loszuschicken. Der Gegner stolperte dann noch in eine Springergabel rein, die zusätzlich einen Turmverlust bedeutete. Damit waren alle Möglichkeiten für den Gegner gegeben, ehrenvoll aufzugeben. Doch wahrscheinlich hatte er an dem Abend nichts weiter vor und spielte ohne Figuren gegen Axels Dame und Turm bis zum Matt weiter… Da es von seiner Seite auch keine Gratulation gab, wurde in der Nachbesprechung vermutet, dass er vielleicht nicht mit dem Programm von Chessbase vertraut war, an welcher Stelle man zur Aufgabe die Maus drücken müsse. Denn in den zwei vorangegangenen Partien hatte er auch jeweils gewonnen. Derweil kämpfte Aljoscha am ersten Brett weiter zumindest für ein Mannschaftsunentschieden. Der Gegner versuchte zwar einen Angriff auf Aljoschas Königsflügel aufzubauen, was aber Aljoscha durch einen Turmabtausch entkräftete. Großer Vorteil war für Aljoscha noch eine Bedenkzeit von über zehn Minuten, während der Gegner schon weniger als eine Minute hatte. In dieser Phase unterlief Aljoschas Gegner dann ein gravierender Fehler. Die Dame, die bislang einen Mattangriff verhinderte, wurde vom Gegner in der Zeitnot weggezogen, so dass sich für Aljoscha völlig überraschend die Möglichkeit zum Mattangriff ergab. Angesichts dieser nicht mehr vermeidbaren Situation gab der Gegner auf und Unna konnte ein 2.2 Unentschieden mit der Mannschaft feiern! In der Nachbesprechung zeigte sich sogar, dass Aljoscha in der Tat im 28. Zug mit Te1 schon einen Qualitätsgewinn hätte haben können. Dies war Joachim aufgefallen. Schade nur, dass er so etwas in seiner eigenen Partie nicht entdeckt hat … 😉
Nach diesem Unentschieden hat sich auch nun das Liga Orakel für einen neuen Favoriten ausgesprochen. Nein, nicht Unna, sondern Bayern München ist jetzt der Favorit in der Gruppe 8 D. Aber gegen dieses Team kommen wir ja noch. Vielleicht entwickeln wir uns ja zum Favoritenschreck?!
