Herzlichen Glückwunsch Walter Irländer – 50 Jahre Mitgliedschaft!

Walter Irländer hat in diesem Jahr etwas ganz Besonderes mit dem Schachverein Unna 1924 erreicht. Seit 50 Jahren ist er Mitglied im Verein und hat so manche Höhen und Tiefen mit dem Verein durchgestanden! Als knapp 29-Jähriger trat er damals als Holzwickeder dem Verein bei. Er hat die glorreichen Zeiten der 80er ebenso miterlebt wie auch die Zeiten Ende der 90er, als der Verein schon um seine Zukunft bangen musste. Walter war und ist dabei nicht nur über die ganzen Jahre ein für Unna starker und wichtiger Spieler, sondern auch über mehrere Jahre Vorstandsvorsitzender und unmittelbarer Vorgänger vom jetzt amtierenden Vorstandsvorsitzenden Joachim Seibert. Selbst jetzt noch verstärkt Walter mit seinem schachlichen Können die erste Mannschaft und ist immer noch ein erfolgreicher „Punktesammler“ für die erste Mannschaft. Und wenn man weiß, dass Walter mit 29 Jahren in den Schachverein eingetreten ist, dann ist es wohl auch kein großes Geheimnis mehr, dass er nicht nur dieses Jahr 50 Jahre Vereinsmitglied von Unna ist, sondern auch im nächsten Jahr 80 Lenze jung sein wird…

Lieber Walter,

herzlichen Glückwunsch zu Deinem Vereinsjubiläum und 

herzlichen Dank für deine Treue zum SV Unna!

Wir wünschen Dir weiterhin beste Gesundheit und noch viele Jahre Spaß und Freude am Schach und dem Verein!

Bei Allem was wir hier jedoch schreiben, ist es dennoch etwas, was wir nur vom Hörensagen kennen, da Keiner länger im Verein ist als Walter. Insofern ist er nicht nur das älteste Mitglied des Vereins, sondern auch der „Dienstälteste“ im Verein!

Daher tun wir mal so, als wenn der Verein selbst eine künstliche Intelligenz hätte, und der Verein mit Walter sprechen könnte. Natürlich müssen wir dabei berücksichtigen, dass der Verein selbst auch schon 97 Jahre alt ist und sein Gedächtnis auch schon etwas gelitten hätte. Dann würde der Dialog zwischen den Beiden vielleicht so laufen:

Verein: Na Walter, Herzlichen Glückwunsch zum 50-jährigen Jubiläum! Kann mich gar nicht erinnern, ob mich jemals ein Mitglied so lange ausgehalten hat! 1971… Da muss ich  echt mal überlegen, was da los war… 1971, ach, das war das Jahr, als Mcdonalds seine erste Filiale in Deutschland eröffnete und die erste Sendung mit der Maus ausgestrahlt wurde. Ach ja, und Greenpeace wurde 1971 gegründet und im Schach war noch Boris Spaskij Weltmeister! Womit wir beim Thema wären. 1971, als Du kamst, da konntest Du aber schon Schach spielen. Das weiß ich noch! Wer hatte Dir das eigentlich beigebracht? Und wie bist Du zum SV Unna gekommen?

Walter:  Beigebracht? Eigentlich habe ich mir das selbst beigebracht. Als Kind bekam ich so eine Spielesammlung geschenkt. Da war Dame, Mühle, Halma, aber auch Schach dabei. Also habe ich mir die Regeln angeschaut und einfach angefangen… Ja, und dann bin ich so Feuer und Flamme dafür gewesen, so dass ich in Arnsberg in den Verein eintrat und sogleich schon die Stadtmeisterschaft gewann. Mit dem Studium wechselte ich vorübergehend nach Mönchengladbach, bevor ich wieder nach Arnsberg zurück ging. 1970 zog ich dann nach Holzwickede und besuchte die Schachtreffen in Unna. Der Verein existierte eigentlich damals eigentlich gar nicht mehr, und wir beschlossen ihm neues Leben einzuhauchen. Das war der Beginn!

Verein: Ja stimmt, ich erinnere mich wieder. Was waren eigentlich so Deine größten Schach-Erfolge in den Jahren? Und gibt es Ereignisse, die Dir besonders in Erinnerung geblieben sind?

Walter: Ach naja, sicher, im Laufe der Zeit habe ich für mich viele schöne Erfolge gehabt. Stadtmeister, Bezirksmeister und auch Teilnahme an einer Verbandsmeisterschaft. Das war schon was Besonderes, zumal der Ausrichter einen Sponsor hatte und das Ambiente schon besonders war! Das war schon was Anderes als irgendwo ohne Zuschauer in einem Hinterzimmer zu spielen. Aber auch die Jahre, als Unna in der dritthöchsten Klasse gespielt hatte, waren schon besonders.

Verein: Das ist schon beeindruckend! Du hast ja auch zuhause noch eine große Sammlung an Zeitungsartikeln aus den Jahren. Das ist natürlich ein richtiger Schatz, den Du da hast. Du hast wahrscheinlich mehr Informationen über mich als ich selbst noch habe… Sag mal, war Deine Frau Karin eigentlich nie eifersüchtig oder sauer auf mich, wenn Du so viel Zeit für den Verein aufgewendet hast?

Walter (schmunzelnd) : ja, Karin fand das nicht immer lustig. Die ersten Jahre ging es noch. Aber je höher ich auch beruflich die Karriereleiter hochstieg, umso weniger Zeit hatte ich auch in der Woche. Dann kam der Vereinsabend dazu und dann die monatlichen Sonntage. Damals wurde ja noch mit 2,5 Stunden Bedenkzeit pro Spieler gespielt, da hatte Karin mitunter auch nicht so wirklich viel von mir. Aber, wenn ich ihr Freitags aus der Vereinsgaststätte damals die leckeren Frikadellen mitbrachte und ihr so zeigte, dass ich an sie gedacht hatte, war sie besänftigt und hat noch in der Nacht die Frikadellen verzehrt.

Verein: Gab es eigentlich Menschen im Verein, in den langen Jahren, die Dich in irgendeiner Weise geprägt oder beeindruckt haben? Wenn ja, wer?

Walter: Da fallen mir sofort zwei Menschen ein. Johannes Ellamaa. Nie habe ich einen pflichtbewussteren Menschen erlebt, der nie den Verein im Stich gelassen hat. Ich erinnere mich, als er, schwerkrank, es nicht versäumte, selbst zwei Tage vor seinem Tod noch im Mannschaftskampf für den Verein da zu sein. Aber auch Günter Abromeit! Was hat Günter nicht Alles für den Verein an Zeit und Engagement aufgebracht! In dieser Zeit war er maßgeblich der, der unsere Vereinsjugend gefördert und trainiert hat. Die Jugendarbeit hat sich wahnsinnig gelohnt. So viele tolle Schachtalente waren entstanden, die dann das Rückgrat der ersten Mannschaft waren. Unna war mit dieser Jugendarbeit so erfolgreich. Diese Eigengewächse waren dann das Fundament unseres Erfolges. Es ist so schade und traurig, dass dann ein kleiner Nachbarverein damals mit finanziellen Versprechungen unsere Talente systematisch abgeworben hatte. Aber vielleicht war es auch damals die Schwäche von Unna, nicht genügend für das Wohlgefühl im Vereinsleben getan zu haben, so dass die Spieler kein Problem hatten, den Verein ihres Ziehvaters zu verlassen. Das hat Günter sehr geschmerzt…

Verein: Was glaubst Du? Wie wird meine Zukunft als Verein sein? Was würdest Du mir für die Zukunft mit auf den Weg geben wollen?

Walter: Ich finde, du bist auf einem tollen Weg! Die Mitgliederzahlen steigen seit längerer Zeit sehr kontinuierlich. Das ist schön zu sehen. Ich denke aber, es gibt noch Potential in der Förderung und Entwicklung der Jugendarbeit durch stärkere systematische und strukturierte Herangehensweise. Dann haben wir auch in ein paar Jahren den SV  Unna  wieder mit neuen Eigengewächsen in den höheren Spielklassen.

Verein: Walter, ich danke Dir für Deine Treue und wünsche mir als Verein noch viele, glückliche und erfolgreiche Jahre mit Dir zusammen!

4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Frank Heinicke
    4. September 2021 15:02

    Ein schönes und interessantes Interview 👍 Auch von mir nochmal herzlichen Glückwunsch an Walter für imposante 50 Jahre Vereinszugehörigkeit.

    Antworten
  • Walter Irländer
    4. September 2021 17:59

    Hallo Axel,
    ich finde, der Kunstgriff mit dem Verein als Person ist eine pfiffige Idee und liest sich sehr gut. Eine Verbesserung : Der Name Johannes Ellermann muß heißen Johannes Ellamaa. Er war gebürtiger Este und taucht in alten Statistiken als Johannes Eisen auf. Diesen Namen hatte er angenommen, da er nach dem Krieg auf einer Fahnddungsliste der Russen stand.

    Antworten
  • Bei 50 Jahren erwarte ich hier natürlich auch 50 Kommentare für Walter!

    Antworten

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