Ein besonderes Grußwort von Michael Abromeit an den SV Unna 1924

Man muss nicht bereits im Schachverein Unna gewesen  sein, um Günter und Brigitte Abromeit kennengelernt zu haben. Noch heute sind die Namen  der beiden Abromeits im Schachverein unvergessen und es vergeht kaum ein Monat,in dem nicht in irgendeiner Art und Weise auf die Zeit  mit Günter und Brigitte Abromeit verwiesen wird! Umso schöner ist auch der Umstand, dass  im September ihnen zu Ehren in Unna ein Gedächtnisturnier für die Beiden stattfindet, zu dem schon heute mehr als 40 Anmeldungen vorliegen. Obwohl der Sohn Michael bereits im Januar diese Worte bereits an den Verein gerichtet hatte, habe ich den Beitrag zurückgehalten, da zu dem Zeitpunkt bereits eine Fülle an Beiträgen hier von anderen Ehemaligen veröffentlicht wurde. Es ist daher kein Versäumnis, sondern auch eine Wertschätzung der ganzen Familie Abromeit gegenüber, diesen Beitrag nun eine Woche vor einem weiteren Event (Simultanturnier mit GM Elisabeth Pähtz) zu veröffentlichen.

Vielen lieben Dank an Michael Abromeit für seine nun folgenden Worte:

 

„Hallo liebe Schachfreunde,

ich habe mich sehr über die Mail von Thomas, äh Entschuldigung „Rumpel“, gefreut und über den Plan, ein Gedächtnisturnier zu organisieren.
So bin ich es Euch auch schuldig, etwas über meinen Vater Günter zu erzählen.
Da es aber schon so lange her ist, bin ich mir nicht ganz sicher, ob alles so richtig von mir beschrieben ist. Vor allem die nachfolgende Mannschaftsaufstellung der 1. Jugendmannschaft.
Ich entschuldige mich für eventuelle Fehler, auch für die Personen, die nicht namentlich erwähnt wurden.
Schachspielen war ohne Zweifel sein Ding. Noch bevor er Brigitte einen Heiratsantrag machte, erzählte er ihr, dass er einen kleinen Fehler habe. Daraufhin fragte meine Mutter, was er denn habe. Günter antwortete, dass er gerne Schach spielt. Brigitte hat gelacht und gesagt, und ich dachte, da kommt was Schlimmes.
Und so nahm die Geschichte ihren Lauf.
Eines Morgens habe ich Günter gefragt, warum er einen Block und einen Stift auf seinem Bett liegen hat. Ja, Michael, manchmal träume ich von gespielten Partien, wache erschrocken auf und schreibe die Stellung auf. Verrückt, ein bisschen.
Uns Kindern ist das nicht entgangen. Meine ältere Schwester Marina ist eine sehr starke Mädchenspielerin geworden und hat immer mit Anita Höbener konkurriert. Marina wurde 1970 auch Schülerstadtmeisterin.
Das ist mir leider nicht gelungen. Als Zweitgeborener war ich oft nur Zweiter.
Günter hat uns Kindern das Schachspielen beigebracht. Er hat sich oft nach der Arbeit auf die Coach gelegt und wir haben Schach gespielt. Er blind und ich mit dem Brett auf dem Wohnzimmertisch. Es hat mich wahnsinnig gemacht, dass ich immer verloren habe. Mein Trost war dann, dass man 100-mal verlieren muss, um ein guter Spieler zu werden. Nach vielen Sportarten, die ich kennenlernen durfte, wurde Schach mein Lieblingssport. Die Jugendzeit war sehr davon geprägt, mit den Jungs der erfolgreichsten Jugendmannschaft zusammen zu sein. Neben dem Schach gab es viele Spieleabende bei uns zu Hause. Risikoabende mit Ralf Kilian. Unzählige Doppelkopfrunden in unserem Keller. Hier waren zu meiner Zeit zu Gast: Jens Lütke, Udo Seepe, Thorsten Widow, Hubert Hirsch, Thomas Rumpf und wer noch alles. Meist bis zum nächsten Morgen.
Verpflegt wurden wir, wie sollte es anders sein, von Brigitte.
Es war eine tolle Zeit, die ich nicht missen möchte. Die erste Jugendmannschaft mit Tilmann Wurzbacher, Thorsten Widow, Jens Lütke, Udo Seepe, Thomas Rumpf, Michael Abromeit am Schülerbrett Volkmar Golek und am Mädchenbrett Carmen Wiezcorek war das Beste, was Unna zu bieten hatte. Dreimal NRW-Meister und zweimal Deutscher Vizemeister.
Eine unvergessliche Zeit.
Ja, das war alles Günters Verdienst. Er organisierte alles von Jugendfreizeiten unter der Schirmherrschaft der Schachjugend NRW bis hin zu Trainerstunden mit IM Nikolaiczuk, unzählige Turniere, einen VW-Bus von Herrn Rath, der uns zu den Deutschen Meisterschaften begleitete und vieles mehr, um das zu erreichen, worüber wir heute sprechen.
Dies ist nur ein kleiner Einblick. Ich hoffe, dass ich an dem geplanten Turnier im September teilnehmen kann, auch wenn ich kein Vereinsspieler des SV-Unna mehr bin.
Wer am Turniertag, noch interessiert ist was von Günter zu wissen, stehe ich gern zur Verfügung. Persönlich freue ich mich auf ein Wiedersehen von alten Schachfreunden.
Nochmals vielen Dank an das Organisationsteam für die geplante Ehrung meiner verstorbenen Eltern.

Michael Abromeit“

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