Wer hätte das gedacht! Im letzten Jahr hatten wir den Wunsch und das ambitionierte Ziel bis zum Jahr 2024 von etwa 80 auf 100 Mitglieder zu dem dann hundertjährigen Vereinsjubiläum wachsen zu wollen. Doch dann erlebte der Schachverein einen regelrechten Boom bei den Neuanmeldungen. Zwanzig neue Mitglieder in knapp 18 Monaten!! Selbst in den Monaten des Lockdowns konnte der Verein mit seinen Aktivitäten, die teilweise im Internet stattfanden, zeigen, dass Schach und insbesondere der SV Unna hipp und modern ist. Beteiligungen an der Deutschen Schach Online Liga, das selbst initiierte Frühschoppen-Turnier, die bundesweite Präsentation auf dem Streaming-Kanal von SchachdeutschlandTV, oder die Lernangebote für die Kinder und Jugendlichen bis hin zum Online-Vereinsabend haben gezeigt, dass der Verein in seiner Entwicklung nicht zu bremsen ist.
Auch Simone Adermann fand den Weg zum Verein über die Homepage und wurde gleich bei ihrem ersten Probeabend herzlich aufgenommen. Simone hatte in den letzten Monaten durch Bekannte den Zugang zum Spiel gefunden und zeigte sich hiervon nicht unbeeindruckt: “Das Kind ist groß, die täglichen Herausforderungen werden zur Routine, aber mit dem Schachspiel habe ich eine echte, neue Herausforderung für mich gefunden. Ich dachte zwar, es sei einfacher mit ein paar Trainings im Verein das Schachspiel umfassend zu beherrschen, aber je mehr ich an Kenntnissen erwerbe, umso mehr stelle ich fest, dass die Möglichkeiten, sich noch zu steigern, endlos sind,” teilte uns Simone nach der Frage Ihrer ersten Eindrücke mit.
Ale besondere Ehrung überreichte Ihr der Vorstandsvorsitzende Joachim Seibert einen Blumenstrauß und freute sich besonders, dass mit Simone eine Dame diese Ehrung erhielt.
Auch Joachim weiß, dass Frauen trotz großen Könnens im schachlichen Vereinsbereich oft unterpräsentiert sind: “Eigentlich ist das nicht zu verstehen. Unser bester Vereinsspieler der letzten Jahre ist mit Kirsten Solberg ebenfalls eine Frau, die in ihrer sportlichen Vergangenheit sowohl in einem Unnaer Frauen-Team um die Deutsche Meisterschaft gespielt hat, als auch als Einzelspielerin Verbandsmeisterin war und unserer ersten Mannschaft mit ihrer Spielstärke seit Jahren den Rücken stärkt. Und selbst, wenn man nicht mehr das Ziel nach großen Turniererfolgen hat, so ist es doch ein Sport, in dem sich Frauen und Männer mit gleichen Waffen begegnen. Wie viele Frauen haben uns schon in anderen Bereichen gezeigt, dass Sie mit mentaler Kraft , Ausdauer und Intelligenz gleichwertig oder auch überlegen sein können. Ich hoffe, es werden noch viele Frauen den Mut haben, den Weg zu uns in den Verein zu finden, um die Freude am Spiel ebenso zu genießen und das tolle Miteinander speziell unseres Vereins zu erleben. Schach hat den enormen Vorteil, dass man es unabhängig vom Geschlecht und vom Alter jederzeit ausüben kann und nie langweilig wird, weil man immer noch etwas Neues bei den Zügen entdecken kann. Ein altes Sprichwort sagt: Schach ist ein See, in dem eine Mücke baden und ein Elefant ertrinken kann.”
Auch Simone staunte, dass der Frauenanteil noch so gering ist. “Wer weiß, vielleicht ist mein Vereinsbeitritt auch ein Mutmacher für andere Frauen, es mir gleich zu tun. Meinen Spaß hier am Spiel mache ich aber nicht davon abhängig, ob ich gegen einen Mann oder eine Frau spiele. Vielleicht aber auch zukünftig mit ebenfalls schachinteressierten Frauen ein Team zu bilden, um zu zeigen, wozu wir fähig sind, wäre natürlich ein Kick! Ich hätte aber nicht gedacht, dass ich in der kurzen Zeit schon so enorm dazu gelernt habe. Und meine positiven Erfahrungen hier im Verein geben mir das gute Gefühl, dass es sich lohnt, auch mal etwas Neues zu wagen!”
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
100, sind eine stolze Zahl!
in der Zeit der Pandemie haben wir einige Mitglieder dazu gewonnen. Fast 20 neue Mitglieder haben uns die Krise vergessen lassen und uns aufs Neue motiviert. Das war sehr wichtig, denn so konnte keine Corona- Frustration aufkommen. Mädchen, Jungs, Jugendliche, junge Männer, starke Schachspieler, eine Frau und dito. Es ist schön zu sehen, dass jeder auf seine Weise den Verein bereichert. Das gilt natürlich für alle Mitglieder des Vereins.
Bei der Gelegenheit danke ich allen passiven und aktiven Mitgliedern des SV Unna, für die Treue und den Erfolg, den wir nur zusammen erreichen konnten und erreicht haben. Das gerade Simone die 100ste geworden ist halte ich für ein gutes Omen. Es wird spannend sein zu sehen, ob andere Freuen Simones Beispiel folgen? Wir wollen und dürfen uns aber nicht nur auf das Schicksal verlassen und müssen weiterhin unserer Linie treu bleiben. Auch in Zukunft werden wir für die Kinder und Jugendlichen da sein und setzen auf die bunte Vielfallt im Verein. Das macht den Verein lebendig und gibt jedem die Möglichkeit das zu finden was er vom Schachverein erwartet!
Wiedereinmal ein super Bericht über ein tolles Ereignis.
Auch ich habe mich darüber sehr gefreut. Ich hätte nie gedacht, dass wir in so kurzer Zeit die 100 erreichen.
Weiter so.