100 Jahre SV Unna 1924: Erinnerungen und Glückwünsche eines Ehemaligen: Dr. Peter Roth

Wie sehr Schach und nicht auch zuletzt der Schachverein Unna in der Vergangenheit Kinder und Jugendliche erfreut und auch geprägt haben, hatten zuvor schon David Jurga und Christian Weidemann hier mit einem Erfahrungsbericht gezeigt. Und auch im Januar haben wir wieder einen Ehemaligen entdeckt, der uns sehr gerne seine Glückwünsche zum 100-Jährigen übermittelt und Erinnerungen aus seiner schachlichen Jugendzeit mit uns teilt!

 

Vielen Dank lieber Peter und vielleicht sehen wir uns bei einem Anlass des SV Unna in diesem Jahr!?

 

Schacherinnerungen Dr. Peter Roth

Mein traumatischstes Schach-Erlebnis hatte ich als B-Jugendlicher bei einer Blitzmeisterschaft des Schachbezirks Hamm. Ich war zu der Zeit des Turniers noch gar nicht im Verein und spielte im Schalander „vereinslos“ mit. Es lief wie am Schnürchen und ich lag nach zwei Dritteln des Turniers an der Spitze des Feldes. Dann kam es zu meiner Partie gegen Nobert Preikschas vom SV Wiescherhöfen. Auch er konnte mich an diesem Tag (scheinbar) nicht stoppen und stand schließlich ein Zug vor dem Matt, das er nicht mehr verhindern konnte. Er machte einen Zug, den ich ignorierte, und ich setzte ihn Matt. Nur hatte er leider gerade ein Schach gegeben, indem er einen Turm ungedeckt und sinnlos neben meinen König platziert hatte. Ich hätte die Figur einfach mal so schlagen können. Das versäumte ich aber leider und Kollege Nobert durfte nach den alten Blitzregeln als Dank meinen König schlagen. Ich stand danach total unter Schock, verlor die nachfolgenden Partien in Serie und damit meine Aussicht auf den Bezirksmeistertitel. Dafür war ich um eine aus psychologischer Sicht durchaus interessante Erfahrung reicher.
Doch nun zum angehängten Foto. Die nunmehr 40 Jahre alte Aufnahme zeigt die 1. Jugendmannschaft aus der Saison 1983/84. Früher musste man Fotos noch “entwickeln” (dies als Erläuterung für die jüngeren unter uns). Beim Entwickeln des Fotos ist irgendwas schief gelaufen und es sah von Anfang an so aus, ich schwör. Die Truppe auf dem Foto spielte in der Jugend-NRW-Liga. Zur Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft hat es leider für uns nicht gereicht, aber wenigstens wurde in der Saison die Klasse gehalten. Von links nach rechts sieht man Volkmar Golek, Ulrich Hesse, meine Wenigkeit, Carmen Wieczorek (Mädchenbrett), Frank Kleinegger (Schülerbrett), Torsten Fuest, Hilger Kruse und Patrick Hirsch. Was aus den Leuten wohl geworden ist? Zu dem Thema weiß ich leider sehr wenig. Immerhin ist Frank dem Spiel treu geblieben. Er war ja auch damals schon ein kleines Schachmonster. Ich selbst musste mein Brett und meine Schacherinnerungen neulich erst einmal von einer ziemlich dicken Staubschicht befreien. Zwischen dem Foto und heute liegen diverse Umzüge (Hagen, Berlin, New Jersey, Freiburg), die Erinnerung an ein Chemiestudium mit Promotion und eine Karriere als Patentanwalt. Das analytische Denken und die Fähigkeit unter Zeitdruck Entscheidungen zu treffen, haben mir in meinem Beruf definitiv nicht geschadet.
Alles Gute zum Hundertjährigen, lieber SV Unna!
Peter Roth“
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