Kantersieg gegen die Schach Göttin!

 

Am 27.10. spielte SV Unna 3 zu Hause, das zweite Spiel der Saison, gegen SG Caissa Hamm 2. An diesem Tag passte auch einfach alles! SV Unna 3 gewann die Begegnung, in Top Besetzung, mit 7 zu 1 ohne eine einzige Niederlage.

 

Das Feuerwerk eröffnete zuerst Frank Grube. Er hatte sehr früh im Spiel das Zentrum optimal unter Kontrolle, die generischen Zentrumbauern hatte er einkassiert und die eigenen nahmen den ganzen Platz ein. Der Bauer auf d5 schränkte schon erheblich das gegnerische Spiel, nach und nach kamen auch die Figuren auf immer bessere Felder, und nach der späten, langen Rochade des Gegners wurde umgehend ein präziser Angriff auf die Königstellung gestartet. Der gegnerische König konnte dem Überfall mit Dame, Springer, und Läufer nicht lange standhalten und gab schließlich um 14 Uhr 58 gab auf, und dies bedeutete 1 -0 für SV Unna 3.

 

Um 15 Uhr 10 gewann unser Nachwuchsspieler, Elias Le, als zweiter seine italienische Partie in eindrucksvoller Manier. Früh war sein Läufer auf c4 vom gegnerischen Springer auf a5 angegriffen –  der Abtausch ließ jedoch auf sich warten –  und es entwickelte sich im Zentrum eine komplizierte, sehr taktische, Stellung. Als die Spannung gipfelte, fand der große Abtausch statt, und Elias kam mit einem Mehrbauer sowie einer zentral postierten Dame daraus. Die Stellung war zu seinem Vorteil und öffnete sich zunehmend. Dann gewann Elias einen zweiten Bauern, und beim nächsten Abtausch gab Elias einen Bauern, gewann aber eine Leichtfigur. Noch einige Züge in der positionell geprägten, offenen Stellung und Elias opferte glanzvoll seine Dame, um kurz darauf mit einer Springer Gabel die gegnerische Dame zurückzugewinnen. Bei diesem Abtausch war auch die Bauernstruktur des Gegners komplett zerstört worden, und mit dem bestehenden Materialvorsprung von einem Turm und einem Bauern dauerte es nicht mehr lange, bis der Gegner aufgab.

 

Bei diesem sehr guten Start von Frank und Elias sollte es aber nicht bleiben, unseren beiden weiteren Nachwuchsspieler, Leo Kohlhaas und Finn Rohmann, hatten sich zu diesem Zeitpunkt jeweils auch schon eine sehr aussichtsreiche Stellung erarbeitet und alsbald sollte es sich für beide auszahlen.

 

Leo hatte schon früh in der Eröffnung eine schöne Kombination mit einer Bauerngabel auf den gegnerischen Läufer und Springer beenden können. Diesen Leichtfigur-Vorteil hätte schon früh er gekonnt in einen Sieg umgewandelt, doch dafür musste er zunächst an seiner nach der Kombination schlechteren Bauernstruktur arbeiten und auch seine Figuren besser ins Spiel bringen. Im Mittelspiel hatte er dann alle seine Probleme gelöst: die Dame stand zentral auf d5, die Türme und die Läufer besetzten die offenen Linien und Diagonalen, die Stellung sprach eindeutig für ihn. Nach Beginn seines Angriffes auf die gegnerische Königstellung und nach etwas Materialabtausch besaß sein Gegner keine wirkungsvolle Verteidigungsmöglichkeit mehr und gab um 15 Uhr 25 auf. SV Unna 3 führte nun den Mannschaftskampf mit 3 – 0.

 

Nur kurz darauf, um 15 Uhr 27, gewann auch Finn seine Partie, nachdem auch er  seinen Gegner dominiert hatte. Er spielte eine Art Londoner System mit sehr frühem h4, um es dem Läufer auf g6 ungemütlich zu machen. Nach der Eröffnung hatte er bereits, dank h4 und g5, die Bewegungsfreiheit seines Gegners am Königsflügel sehr stark eingeschränkt und es begann der Kampf ums Zentrum, es stand kurzeitig e4, d4, e5 und d5 auf dem Brett, und Finn hatte zu dem Zeitpunkt noch nicht rochiert, nach Öffnung der Linien im Zentrum hätte es schwierig werden können. Doch dazu kam es nicht, vielmehr konnte Finn nach dem Abtausch die Zentrumskontrolle für sich entscheiden und nach einem Läuferspieß auf die gegnerische Dame und einen Turm gewann er auch noch die Qualität. Mit der Qualität und deutlich mehr Raum drückte er nach und nach seinen Gegner in die Seile, bis er schließlich einen ganzen Turm Vorsprung hatte und der Gegner so in Bedrängnis war, dass er aufgab. Nach Frank hatten nun unsere  drei an dem Tag aufgestellten Nachwuchstalente gesiegt und es stand nun 4 – 0 für SV Unna 3.

 

Mit dem Stand von 4 – 0 entschied sich Thomas Rumpf sofort eins der Günter Abromeit Gesetze zu befolgen, wenn der Mannschaftssieg mit einem Remis beim Stand von 4 Punkte gesichert werden kann, sollte auch Remis vereinbart werden. Das tat er auch mit seinem Gegner um 15 Uhr 29, nur 2 Minuten nach Finns Sieg. Seine Stellung am ersten Brett war tatsächlich auch noch sehr ausgeglichen, da war man gerade erst mit der Eröffnung durch, Thomas hatte seinerseits die halboffene c-Linie unter Kontrolle und der Gegner mit seinem Bauer auf d5 etwas mehr Raum. Mit diesem Remis stand es fest, SV Unna 3 führte 4,5 – 0,5 und hatte damit schon jetzt der Mannschaftskampf gewonnen.

 

Nur drei Minuten später, um 15Uhr32, vereinbarten auch Sebastian Sinn und seinen Gegner ein Remis. Der Tagessieger stand ja seit kurzem schon fest, und die Stellung auf dem Brett war noch sehr geschlossen und verstrickt. Da war man schon längst im Mittelspiel, aber alle Steinen standen noch auf dem Brett. Die Spannung war überall auf dem Brett aufgebaut, u.a. standen sich die Bauern e4 und d5 schon sehr lange gegenüber, Sebastians Gegner hatte den Vorposten Se5 für sich und Sebastian mit Schwarz einen Bauer auf c4 platziert. In dieser Stellung war noch alles möglich, da aber Sebastian’s König noch nicht rochiert war und dies eine mögliche Gefahr in den nächsten Zügen hätte werden können nahm er das Remis Angebot seines Gegners gerne an, und es stand nun 5 -1 für SV Unna 3 gegen SG Caissa Hamm 2.

 

Die letzten beiden Partien von Ulf Brockmann und Jens Granseier waren zu diesem Zeitpunkt schon weit im Mittelspiel gelangt und beide lieferten sich noch lange sehr umkämpfte Partien mit ihren jeweiligen Kontrahenten.

 

In Ulf Partie rochierte keiner der Spieler und die Endspiel Stellung war sehr asymmetrisch, Ulf hatte sich durch geschickte taktische Kombinationen eine Leichtfigur mehr sowie eine deutliche Bauermehrheit von 4 gegen 2 isolierten Bauern am Königsflügel erarbeitet. Doch dafür hatte seinen Gegner von der a- bis c- Linie drei Freibauern die er auch zum geeigneten Zeitpunkt nach vorn marschieren ließ. Von nun an lag der Ausgang der Partie allein daran, ob Ulf den Bauernsturm des Gegners noch aufhalten konnte, falls ja war die Partie am anderen Flügel für ihn gewonnen. Den Bauernvormarsch zu stoppen war alles andere als einfach zumal sein unrochierter König noch die Entwicklung eines Läufers und eines Turmes blockierte, beide Figuren spielten noch gar nicht mit. Nach einige Zügen die für beide Gegnern lange und intensive Rechenarbeit kosteten spielten nun Ulf zweiten Turm und seinen schwarzen Läufer mit, als der Gegner seinen Läufer auf Ulfs Grundreihe opfern wollte, war er doch kurz davor zwei verbundenen Bauern auf der sechsten Reihe zu installieren (zwei verbundene Bauern auf der sechsten Reihe sind stärker als einen Turm…). Doch Ulf konnte das Läufer Angebot widerstehen und schlug lieber den Rückstelligen Bauern der unmittelbar drohte als zweiter auf die sechste Reihe zu kommen. Daraufhin gab der Gegner um 17Uhr20 auf und der neue Stand im Mannschaftskampf war 5 – 1 für SV Unna 3.

 

In Jens’ Partie eröffnete sich unmittelbar nach der Eröffnungsphase die d-Linie nach dem Abtausch im Zentrum. Der Kampf um die Kontrolle über die d-Linie und das neu geordnete Zentrum war dann im Gange und Jens konnte zu diesem Zeitpunkt auf eine schlechte Bauernstruktur seiner Gegnerin bauen. Mit isolierten Doppelbauern auf der c-Linie und einen isolierten Bauer auf der a-Linie für seine Gegnerin, saß es zunächst gut aus für ihn. Doch nach einigen Manövern konnte die Gegnerin ihren Doppelbauer lösen und die d-Linie mit einen gedeckten Freibauer auf d4 besetzen. Jens stellte darauf hin seine Strategie um und griff die gegnerische Königsstellung mit einem Flanken Angriff an. Die g- und h-Bauern sowie einen Springer und die Dame sollten den Weg zum generischen König frei machen, während seinen beiden Türmen das Zentrum und den Damenflügel riegeln sollten. Es gelangt im nach wenigen Zügen das Spiel fast komplett am Königsflügel zu verlagern, eine Linie zum gegnerischen König zu öffnen, eine Leichtfigur Materialvorteil zu haben, und so seine Gegnerin in Bedrängnis zu bringen. Mit der erarbeiteten Initiative konnte er nun mit dem seinem Springer und die Dame im gegnerischen Lager Drohungen aufstellen, die die generische Stellung immer verkrampfter aussehen ließen. Schließlich gab die Gegnerin auf und der finale Stand der Begegnung lautete 7 – 1 für SV Unna 3 gegen SG Caissa Hamm 2.

 

An diesem Spieltag gelang es SV Unna 3 einen sehr hohen Sieg einzufahren, wir hoffen dieses überragende Ergebnis der Mannschaft im weiteren Saisonverlauf bestätigen zu können.

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